Nume: DINCA Adinel Ciprian

Tema: Cultura şi istoria germanilor din România

Partener: Academia Română, Filiala Cluj, Institutul de Istorie George Bariţiu, Cluj-Napoca – Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen in östlichen Europa an der Universität Oldenburg, Oldenburg

Proiect: Formen und Funktionen der Schriftlichkeit in spätmittelalterlichen Hermannstadt. Zum Schriftgebrauch in einer vormodernen Rechtsgemeinschaft

Date de contact: adinel.dinca@gmail.com

Profile

Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Klausenburger Geschichtsinstitut „George Bariţiu“ der Rumänischen Akademie. Universitätsstudium der Geschichte (Fachrichtung Geschicte des Mittelalters) in Klausenburg (1995-2000), Graz (1999) und Wien (2002-2004). Promotion an der Universität Klausenburg (Mitbetreuung in Tübingen) mit einer Dissertation über Die Institution des lateinischen Bistums im mittelalterlichen Siebenbürgen (11./12.-14. Jahrhundert) (2008). Herausgeber von mittelalterlichen Urkunden Siebenbürgens (Documenta Romaniae Historica. C. Transilvania, Bd. XV, 2006; Diplome maramureşene din secolele XVI-XVIII, provenite din colecţia Ioan Mihalyi de Apşa, 2010), Übersetzer aus der deutschen Sprache (Harald Zimmermanns Das Papstum im Mittelalter, 1981, rumänisch: Papalitatea în Evul Mediu, 2004) und aus dem Lateinischen („Paulus Kyr - Gesundheit ist ein köstlich Ding”. Nachdruck des lateinischen Originals von 1551, sowie deutsche, rumänische und ungarische Übersetzungen. Hgg. von Robert Offner, rumänische Übersetzung S. 201-267.), Mitbegründer des Codex, des Forschungszentrums des Buches und der Texten an der Klausenburger Universität (2007), Forschungsaufenthalte in Archive und Bibliotheken aus Rumänien, Ungarn, Italien, Deutschland, Österreich, Verfasser mehrer wissenschaftlichen Aufsätzen zur Buch-, Schrift- und Kirchengeschichte des siebenbürgischen Mittelalters (Auswahl):

  • Die Benediktinerabtei von Appesdorf und die mittelalterlichen Anfänge der Siedlung Klausenburg, in Ulrich Burger/Rudolf Gräf (Hg.), Klausenburg - Wege einer Stadt und ihrer Menschen in Europa, 2007, S. 31-39.
  • Latin Palaeography and Codicology in Romania, in "Chora. Revue d’Études Anciennes et Médiévales", nr. 5, 2007 S. 159-186 (Mitverfasser).
  • Datierung des Cod. Lat. 16 der Klausenburger Akademiebibliothek: Eine Arbeitshypothese, in „Magistrae discipuli. Tanulmányok Madas Edit tiszteletére” (A Magyar Könyvszemle Es a Mokka R Egyesület Füzetei 3), Nemerkényi Előd (Hg.), Budapesta, 2009, S. 79-87.
  • Names in Medieval Transylvania: Introductory Considerations Regarding the Historical Sources, in „Transilvanian Review”, XVIII, 2009, 4, S. 82 89.
  • A Little Known Aquinas Manuscript in Romania (Sibiu, Brukenthal Library, Ms 608), "Chora. Revue d'études anciennes et médiévales", 7-8, 2009-2010, S. 359-371.

Formen und Funktionen der Schriftlichkeit in spätmittelalterlichen Hermannstadt. Zum Schriftgebrauch in einer vormodernen Rechtsgemeinschaft

Hermannstadt (rum. Sibiu, ung. Nagyszeben, lat. Villa Hermani, Cibinium) war seit der Ansiedlung der später so genannten Siebenbürger Sachsen (Mitte des 12. Jhs.) das kirchliche, administrative, jurisdiktionelle und wohl auch militärische Zentrum dieser aus dem Heiligen Römischen Reich zugewanderten Gruppe. Die Entfaltung der wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Aufgaben und Befugnisse der Stadt beschleunigte den Prozess der Verschriftlichung, der bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts die gesamte Lebenspraxis erfasste. Das hier vorgestellte Projekt unternimmt erstmals den Versuch, die Schriftkultur Hermannstadts in ihrer ganzen Komplexität (und Widersprüchlichkeit) zu erörtern und aus diesem Blickwinkel die europäische Dimension einer Stadt am Rande des mittelalterlichen lateinischen Christentums einzuschätzen und einzuordnen. Es wird angestrebt, das historische Werden Hermannstadts aus schriftkundlicher Perspektive nachzuerzählen. Die Gesamtheit der Schriftzeugnisse, die hier zwischen 1300 und 1500 ausgefertigt wurden, und alle geschichtlichen Belege, die die Existenz einer Schriftkultur in der civitas Cibiniensis dokumentieren, werden (auch im wahrsten Sinn des Wortes) unter die Lupe genommen. Schriftgeschichte ist in erster Linie Kulturgeschichte; allerdings thematisiert die Schriftlichkeit, vor allem im Falle der spätmittelalterlichen Stadt, komplexere Vorgänge rechtlicher, geistlicher, sozialgeschichtlicher und anderer Natur. Es wird versucht, auch für Hermannstadt nachzuweisen, dass die spätmittelalterliche Schrift eine ausgeprägte identitätsstiftende Funktion hatte. Sie drückte auch die Zugehörigkeit zu einem bestimmten geistlichen oder beruflichen Kreis (etwa Kaufleute, Notare) aus. Das Projekt untersucht anhand der überlieferten Quellen hauptsächlich das Bestehen eines lokalen Bildungswesens, die Beziehung zwischen Recht und Schrift, die Frage des wirtschaftlichen Schriftgutes und endlich die sozialgeschichtliche Nachwirkung der Schriftlichkeit in der öffentlichen Kommunikation der Stadt/Provinz/Region.